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USC-Trainer Jürgen
Eck (links) und Zuspieler Marko Biegert (rechts) möchten wieder in
die Erfolgsspur zurück finden. Bild: Amin
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Es gibt Gesetze im Sport, die sind
unumstößlich, obwohl niemand genau weiß, warum das so ist. Beispiel
eins: Wenn es läuft in einer Mannschaft, klatschen alle freudig in die
Hände und Spielern und Trainern auf die Schultern. Beispiel zwei: Läuft
es nicht, ist das Gezeter groß, und es werden schnell Fragen nach den
Gründen der Misere laut.
Der Volleyball-Regionalligist USC
Konstanz befindet sich nach drei verlorenen Partien in Folge mittendrin
in Beispiel zwei. Statt sich jedoch zu den, üblicherweise in einer
solchen Situation, folgenden pseudo-tiefgründigen Antworten oder
teutonisch-kahn´schen Durchhalteparolen zu quälen, geben sich die
Beteiligten offen, ehrlich und herrlich unaufgeregt. "Ich bin ein wenig
ratlos", redete sich Trainer Jürgen Eck nach der Niederlage in Fellbach
freimütig den Frust von der Seele. Libero Sascha Fennell meint: "Ich
weiß auch nicht, woran es liegt." Zuspieler Marko Biegert fügt hinzu:
"Keine Ahnung, warum das so ist."
Zumindest in seiner Unwissenheit
harmoniert das Konstanzer Unternehmen Regionalliga perfekt. Am Sonntag
um 15 Uhr soll sich diese innere Harmonie in der Rheinguthalle im
Heimspiel gegen den Tabellendritten TV Hausen in einen sportlichen
Erfolg verwandeln. Wie genau das funktionieren soll, weiß aber niemand
so genau. Trainer Jürgen Eck jedoch hofft, dass die Rückkehr von Marko
Biegert ein wichtiges Mosaiksteinchen auf dem Weg zurück in die
Erfolgsspur ist. "Marko ist wichtig für uns", hatte Eck nach der letzten
Pleite über den wegen einer Kapselverletzung am Daumen fehlenden
Zuspieler gesagt. Im Umkehrschluss ergibt sich daraus die Hoffnung: Wenn
Biegert wieder spielt, wird vieles besser.
Am Sonntag wird Marko Biegert spielen.
"Mein Daumen schmerzt zwar noch", sagt er, "aber wenn ich ihn tape, wird
es schon gehen." Das 20-jährige Eigengewächs des USC Konstanz hofft,
"dass ich der Mannschft ein wenig die Unsicherheit nehmen kann." Als
Zuspieler ist er dafür in der prädestinierten Position. Denn kein
anderer Part eines Volleyball-Teams hat mehr Ballkontakte. Er lenkt das
Geschehen, über ihn läuft das Spiel. Wie ausgerechnet ein 20-Jähriger
ohne Regionalliga-Erfahrung in diese verantwortungsvolle Rolle gerät,
erklärt der Konstanzer recht einfach. "Ich habe nichts anderes gespielt
- seit der E-Jugend". Bereits mit 16 Jahren spielte er bei den Herren,
an Erfahrung mangelt es dem BWL-Studenten also nicht. Dennoch will er
nicht, dass Wunderdinge von ihm erwartet werden. "Mit mir haben wir ja
auch verloren", stellt der 1,87-Meter-Mann ("für einen Weltklassespieler
wäre ich zu klein") klar. Das ist zwar richtig. In einer Mannschaft, die
in letzter Zeit viele Negativ-Erlebnisse zu verkraften hatte, kann die
Nachricht von der Genesung eines Spielers auf einer Schlüsselposition
jedoch einiges bewirken.
Vor allem, wenn er eine positive
Grundeinstellung verbreitet, wie sie aus den Worten des Marko Biegert
spricht. "Ich bin überzeugt davon, dass wir genug Klasse haben, um
weiterhin in der Regionalliga zu spielen", sagt er. Ein Sieg des
Drittletzten aus Konstanz gegen den Tabellendritten aus Hausen am
Sonntag wäre ein erster wichtiger Beweis für diese These.
Das Regionalliga-Spiel USC Konstanz gegen
den TV Hausen findet am Sonntag um 15 Uhr in der Rheinguthalle statt.
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