20.02.2014

Derby mit Endspiel-Charakter 

In der Volleyball-Regionalliga empfängt der Tabellenzweite Mimmenhausen  den Spitzenreiter USC Konstanz.

Von Reiner Jäckle

Volleyball-Regionalliga: TSV Mimmenhausen – USC Konstanz (Samstag, 19 Uhr, Sporthalle im Bildungszentrum). – Hitchcock hätte das Drehbuch kaum spannender schreiben können. Am Samstagabend kommt es im viertletzten Spiel der Saison zum Showdown zwischen dem Gastgeber Mimmenhausen und dem Lokalrivalen aus Konstanz, der seine bislang einzige Saison-Niederlage ausgerechnet gegen den TSV in der Vorrunde kassiert hat.  Die Gäste haben also noch eine Rechnung offen.

Da ist aber noch weit mehr als nur diese Rechnung, denn Konstanz steht mit sechs Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Mit einem Sieg gegen Verfolger Mimmenhausen und drei weiteren Punkten wäre die Meisterschaft so gut wie sicher. Sollten aber die Gastgeber das Kunststück schaffen, als einziges Team in dieser Saison Konstanz gleich zwei Mal zu schlagen, dann könnte die Meisterschaft noch einmal spannend werden.

In einem Punkt sind sich beide Trainer einig. Entscheidend wird vor allem der Aufschlag sein. „Wir haben uns unter der Woche ganz explizit auf Konstanz vorbereitet“, sagt TSV-Trainer Agron Jakupi. „Wir müssen versuchen, unsere Fehlerquote so niedrig wie möglich zu halten und dann in der Abwehr kämpfen.“ Regelrecht gelassen geht USC-Trainer Jürgen Eck in das Spiel. „Eines steht ja schon vorher fest: wir werden auch nach diesem Derby Tabellenführer sein“, sagt er. „Wir haben also auch danach noch alles in eigener Hand.“

So locker und cool werden es seine Spieler allerdings nicht sehen. Und Eck gibt zu: „In der Mannschaft gibt es seit Wochen kein anderes Thema mehr als dieses Spiel.“ Deshalb möchte er versuchen, dass die Konstanzer nicht übermotiviert zu Werke gehen. Was passieren kann, habe das Hinspiel gezeigt, als sein Team „völlig blockiert“ war. „Ich sehe uns nicht als Favorit“, sagt Eck. „Mimmenhausen ist einfach ein klasse Team und kann jeden schlagen.“

Mit Vorschusslorbeeren gibt sich Jakupi allerdings nicht zufrieden. Und die Fans natürlich auch nicht. „Ich bin sicher, dass es eine super Stimmung in der Halle geben wird“, sagt der TSV-Trainer. „Es soll sogar eine Lumpenkapelle kommen.“ Die Mimmenhausener werden jedenfalls alles mobilisieren, um ihr Team lautstark nach vorne zu peitschen. „Ich hoffe, dass auch ein paar Konstanzer Anhänger mitkommen“, sagt dagegen Eck. „Schließlich ist es ein absolut wegweisendes Spiel.“ 

Personell werden die Gastgeber in Bestbesetzung versuchen, die Meisterschaft weiter offen zu gestalten, um bei einem Konstanzer Strauchler eiskalt zuschlagen zu können. Konstanz wird nach Philipp Röhl auch auf den ehemaligen Bundesligaspieler Rafael Dürr verzichten müssen. Insofern haben die Gastgeber, vorausgesetzt eine volle und lautstarke Unterstützung in der Halle, einen ganz kleinen Vorteil. Der Sieger wird am Ende jedenfalls ganz besonders jubeln – schließlich ist es das Derby im Bezirk Bodensee in der Volleyball-Regionalliga.