Volleyball-Regionalliga: USC Konstanz – TV Bühl II 3:1

Eigentlich war vor der Partie schon alles klar. Der Meisterschaftskandidat Bühl spielt beim Abstiegskandidat Konstanz. Wenn die Gastgeber einen Satz gewinnen, dann wäre das schon wie ein Sieg, zumal sie im Hinspiel in gerade einmal 54 Minuten regelrecht überrollt worden sind. Was dann aber auf dem Spielfeld stattfand, war schlichtweg eine Sensation.

Zum ersten Mal überhaupt in der Anfangsformation eines Regionalliga-Spiels standen die Konstanzer Philipp Röhl und Philipp Voss. "Beide haben hervorragend trainiert und einen guten Eindruck hinterlassen", erklärte nach dem Spiel USC-Trainer Jürgen Eck. Und die beiden spielten, als ob sie schon ewig in der Regionalliga im Einsatz wären. Konstanz kaufte Bühl den Schneid ab und nicht umgekehrt. Verkehrte Welt also. Und das hielt einen ganzen Satz lang an, denn mit 25:22 gingen die USC’ler in Führung.

Im zwieten Satz schien es eine klare Sache für Bühl zu werden. Beim Stand von 16:23 aus Sicht der Konstanzer war scheinbar eine Vorentscheidung gefallen. Doch die Gastgeber kämpften und bissen sich wieder heran. Plötzlich stand es 24:24. Doch die Gäste hatten mit 26:24 das bessere Ende. Die Konstanzer ließen sich durch diesen Rückschlag nicht aus dem Konzept bringen. Die Spieler hatten sichtlich Spaß auf dem Feld und feuerten sich nach jedem Ballwechsel an. Beim Stand von 8:11 kam Thomas Fürst an den Aufschlag und gab ihn bis zum 14:11 nicht mehr ab. Diesen Vorsprung ließen sich die USC’ler nicht mehr nehmen und gingen mit 25:18 erneut in Führung.

Ein ähnliches Bild im vierten Durchgang. Bühl führte bereits mit 14:12, als Stephan Weber zum Aufschlag ging. Auch eine Auszeit der Gäste konnte nicht verhindern, dass es nur Minuten später 19:14 für Konstanz stand. "Da habe ich zum ersten Mal daran geglaubt, dass wir Bühl schlagen können", sagte Eck nach dem Sieg. Und so kam es, denn die Gäste mussten sich mit einem klaren 25:16 zum dritten Mal geschlagen geben.

"Es ist einfach unglaublich", sagte Eck fast stotternd vor Erstaunen nach dem Matchball. "Und das Erstaunlichste an allem ist, dass wir nicht gewonnen haben, weil Bühl so schlecht war, nein, wir waren einfach so gut." Die Gäste kamen überhaupt nicht in ihren Rhythmus. Zudem standen der Block und die Abwehr der Konstanzer wie ein Bollwerk. Mit diesem überraschenden Erfolg bleibt der USC im Jahr 2012 weiter unbesiegt und dürfte jetzt mit dem Abstieg wohl nichts mehr zu tun haben.

USC Konstanz: Röhl, Fürst, Bäder, Heberle, Reichert, Rodler, J. Weber, Klasberg, Voss, S. Weber, Willimsky.