21.09.2011

"Wir wollen in die dritte Liga"

USC-Trainer Antonio Bonelli mit neuem Team in der Volleyball-Regionalliga

Sieben Neuzugänge und genauso viele Abgänge verzeichneten die Regionalliga-Volleyballer des USC Konstanz. Für Trainer Antonio Bonelli eine schwere Aufgabe, alle unter einen Hut zu bekommen. Der SÜDKURIER sprach mit dem 32-Jährigen, mit welchen Zielen er am Wochenende in die neue Saison startet.

Herr Bonelli, Sie werden mit einem fast komplett neuen Team in die Saison starten. Was hat sich alles geändert?

Ich habe insgesamt sieben Neuzugänge und sieben Abgänge. Gleich geblieben ist, dass wir mit elf Spielern in die Saison gehen, das war es aber auch schon fast, denn wir werden auch ein neues Spielsystem spielen.

Wie kam es zu dem riesigen Umbruch?

Es ist fast schon eine Ära zu Ende gegangen, weil viele Spieler gingen, die sehr lange beim USC waren. Das lag daran, dass einige mit dem Studium fertig waren und sich beruflich aus Konstanz weg orientiert haben. Jetzt haben wir uns ziemlich verjüngt.

Heißt das, dass Ihre Mannschaft jetzt unerfahrener ist?

Das kann man so nicht sagen, denn fast alle Neuzugänge haben bereits höher als Regionalliga gespielt. Wir haben also sehr gute Spieler.

Worauf kommt es dann in dieser Saison an?

Dass wir so schnell wie möglich unseren Spielrhythmus und vor allem eine optimale Organisation auf dem Feld finden. Jeder muss versuchen, seine Aufgaben so schnell wie möglich zu automatisieren sowie taktisch und spielerisch zusammen zu finden.

Wenn das klappt, können Sie dann ganz vorne mitspielen?

Ich denke, dass wäre zuviel verlangt. Ich gehe davon aus, dass sich Bühl und Fellbach um die Meisterschaft streiten. Dahinter gibt es extrem viele Teams, die gleich stark sein werden, darunter auch wir. Mein Ziel ist es, unter die ersten vier zu kommen und damit die Qualifikation zur neuen dritten Liga zu schaffen, die es ab der Saison 2012/2013 geben wird.

Sie sprechen die Leistungsdichte der Liga an. Ist sie stärker geworden?

Nominell jedenfalls ganz enorm sogar, denn viele Mannschaften haben sich mit Spielern verstärkt, die bereits Erstliga-Erfahrung haben.

Und wie lief die Vorbereitung?

Die Vorbereitung habe ich mit Absicht sehr kurz angesetzt, weil sehr viele Spieler entweder noch im Urlaub waren und einige, die hier ihr Studium beginnen, erst sehr spät bescheid bekommen haben, dass es mit dem Studienplatz klappt.

Und das, obwohl Sie sieben Neuzugänge haben?

Ich weiß, dass es sehr schwer ist, in so kurzer Zeit ein neues Spielsystem einzuführen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir schnell in Schwung kommen werden. Im Moment denken wir eher mittelfristig und peilen die dritte Liga an. Und das ist absolut im Bereich des Möglichen.

Die Fragen stellte Reiner Jäckle

Antonio Bonelli

Mit sieben Jahren hat der heute 32-Jährige das Volleyballspielen erlernt, und zwar beim USC Konstanz. Noch bevor er seiner Heimatstadt den Rücken kehrte, sammelte er erste Erfahrungen als Trainer. Nach der Schule wechselte er nach Offenburg und anschließend nach Freiburg. 2006 kam Bonelli wieder nach Konstanz und heuerte zunächst als Libero in der Regionalliga an. Heute geht er in seine dritte Saison als Trainer der Regionalliga-Volleyballer des USC Konstanz. (mag)