26.05.2010 "Die Moral machte den Unterschied"
Herr Speta, wie haben Sie mit ihrem Team die deutsche Meisterschaft erlebt? Es war eine unvergessliche Erfahrung. In der Vorrunde ging es gleich gegen den amtierenden deutschen Meister Dresden. Wir waren nervös, haben aber die Dresden-Waffe eingesetzt und mit dem Aufschlag sehr viel Druck gemacht. Nach dem Sieg wusste ich, dass wir unter die ersten acht kommen. Sie kamen als Gruppensieger ins Viertelfinale. Wie wichtig war der Gruppensieg? Letztlich war er mit entscheidend, dass wir den Titel gewonnen haben. Wir hatten ein Spiel weniger, konnten Kräfte sparen und uns besser regenerieren. Wie waren die Entscheidungsspiele am zweiten Turniertag? Die Mannschaft hat keinen Gegner unterschätzt, agierte jedes Mal hochkonzentriert und setzte die Taktik hervorragend um. Man hat schon gemerkt, dass auch bei uns Spieler in den Reihen waren, die regelmäßig in der zweiten Bundesliga spielen und auch Erstliga-Erfahrung haben. Im Endspiel ging es erneut gegen Dresden. Wie schwer war es? Sehr schwer, denn Dresden ist eine Turniermannschaft, die von Spiel zu Spiel stärker wird. Die Mannschaft hat nach dem Satzausgleich aber Moral gezeigt und im Tie Break souverän agiert. Der beste Angreifer des Turniers, Benjamin Dollhofer, hat dann den letzten Punkt zum 15:11 gemacht. Und passierte danach? Danach brachen die Dämme. Wir hatten schon Tränen in den Augen und die Anspannung fiel auf einmal komplett ab. Wir waren die beste Mannschaft des Turniers und haben unser großes Ziel erreicht, von dem wir zwei Jahre lang geträumt haben. Was hat die Mannschaft ausgemacht? Alle haben mit großem Herz und vollem Einsatz gespielt. In den entscheidenden Phasen machten die Konzentration und die Moral den Unterschied. Außerdem hatten wir mit Patrick Speta den besten Zuspieler des Turniers, der die Angreifer optimal in Szene gesetzt hat, aber auch hervorragend geblockt und selbst Punkte gemacht hat. Gibt es ein Geheimnis der Erfolgs? Ja, harte Arbeit. Und die hat sich bei uns ausgezahlt. Die Arbeit mit meinen Co-Trainern Heinz Mayer, der sich viel um die Organisation gekümmert hat, und Paul Breyer, der im vergangenen Jahr selbst noch als Kapitän in der Mannschaft gespielt hatte, war sehr harmonisch. Es hat alles perfekt zusammengepasst. Wir haben viel geredet und vom USC optimale Arbeitsbedingungen bekommen. Ohne diese Unterstützung wäre der Erfolg nicht möglich gewesen. Die meisten Spieler scheiden nun aus der U20 aus. Wie geht es dann mit dem Trainer Ivan Speta weiter? Ich bleibe natürlich in der Nachwuchsarbeit beim USC Konstanz. In der kommenden Saison werde ich mich um die ganz Kleinen im Jahrgang 1999/2000 kümmern. Ich hoffe, dass ich mit dem neuen Team auch mal wieder auf eine deutsche Meisterschaft fahren kann. Die Fragen stellte Reiner Jäckle |