26.01.2009

Tabellenführer eine Nummer zu groß

Frauen-Volleyball Oberliga USC Konstanz - TV Villingen 0:3

Im Topspiel der Volleyball-Oberliga Baden empfing der USC Konstanz den noch ungeschlagenen Tabellenführer TV Villingen. Die Gäste wurden dabei ihrer Favoritenrolle gerecht und siegten schließlich klar mit 25:17, 26:24, 25:17. 250 Zuschauer kamen zum Spitzenspiel in die Wollmatinger Sporthalle.

Die rund 200 Zuschauer sorgten mit Trommeln für lautstarke Derbystimmung. Gespannt waren sie auf den Auftritt des ungeschlagenen Spitzenreiters und vor allem auf den Neuzugang der Gäste, Caitlyn Knowls aus den USA. Im ersten Satz waren die Rollen klar verteilt. Die Gäste erspielten sich eine frühe Führung und Konstanz rannte dem Rückstand hinterher. Die Gastgeberinnen taten sich schwer, ins Spiel zu finden, ganz im Gegensatz zum Tabellenführer. Mit einer stabilen Annahme und einem druckvollen Angriff zog er Punkt für Punkt weg. Schließlich sicherten sich die Villingerinnen mit 25:17 den ersten Satz.

Auch im zweiten Durchgang sah es zunächst so aus, als ob Konstanz weiter nur mitspielen würde. Mitte des Durchgangs hatte der USC bereits fünf Punkte Rückstand. Das Team von Trainer Holger Haberstroh kämpfte sich aber wieder zurück. Villingen wurde nachlässig, so dass es gegen Ende des Satzes noch mal spannend wurde. Plötzlich stand es 24:24. Allerdings setzte sich die Routine doch noch durch. Ein Aufschlag- und ein Annahmefehler des USC sorgte für die 2:0-Satzführung der Gäste. Im dritten Durchgang erspielte sich Konstanz eine 5:3-Führung. Anstatt dadurch Sicherheit zu gewinnen, agierten die Gastgeberinnen danach verunsichert. Eine Vielzahl von Annahmefehlern machte es den Villingerinnen nicht schwer, auf 10:6 davonzuziehen. Diesen Vorsprung gaben die Gäste auch nicht mehr her – sie bauten ihn sogar noch aus. Am Ende hatte der Spitzenreiter keine Mühe, mit 25:17 den dritten Satz und damit auch das Spiel zu entscheiden.

"Wir hatten die klar bessere Annahme und konnten im Angriff sehr viel Druck machen", sagte Gästetrainer Robert Senk nach dem Spiel. "Ich wusste, dass es schwer werden würde", so sein Gegenüber Haberstroh. "Wenn wir den zweiten Satz gewonnen hätten, wäre das Spiel wohl anders verlaufen." Der USC-Trainer zollte den Villingerinnen aber großen Respekt: "Die Gäste waren die klar bessere Mannschaft. Außerdem hatten sie mit dem Neuzugang Knowls eine Spielerin in ihren Reihen, die die Partie auch im Alleingang entscheiden hätte können."

USC Konstanz: Sharalieva, Demel, Holzschuh, Nabitz, Reicholt, Steffens, Schwager, Dinkelacker, Hertwig, Stierberger, Hermeking, Simmendinger. – SR: Käfer, Drescher (Lauterbach, Karlsruhe).

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Und die Presse aus Villingen schreibt:

Villinger Volleyballerinnen dürfen Sekt schon fast kalt stellen

Obwohl von Aufstellungssorgen geplagt, siegte Oberliga-Tabellenführer TV Villingen beim USC Konstanz überaus eindrucksvoll. Nach dem 3:2-Heimspielsieg reichten den Schwarzwälderinnen am Sonntag drei Sätze zum Auswärtserfolg.

(us) Überragend war am Bodensee das Angriffsspiel der Villingerinnen. Nie bekam der Gastgeber das in den Griff. Nur im zweiten Satz ließ bei den Gästen die Konzentration in einigen Phasen etwas nach. So glich Konstanz zwischenzeitlich zum 24:24 aus, doch Villingen gab den Satz nicht her. Die Gäste profitierten sehr von ihrer Neuverpflichtung Brynn Maurer, die dem Spiel zu noch mehr Angriffsstärke verhalf.

Im ersten Satz legten die Spielerinnen des TV Villingen gleich mächtig los. Konstanz fand kein Mittel gegen den Druck des Tabellenführers. Die Villinger Startformation um Michele Rauter, Miriam Senk, Jana Sevcikova, Sandra Fuhr, Caitlyn Knowles und Brynn Maurer sowie Libera Inna Schäfer machte Punkt um Punkt. Konstanz musste beim 3:9-Rückstand schon die erste Auszeit nehmen. Doch Villingen punktete fleißig weiter. Knowles und Maurer waren mit ihren wuchtigen Angriffsschlägen erfolgreich. Auch die zweite Auszeit der Konstanzer verpuffte. Trainer Robert Senk brachte nun Ewa Bies für Michele Rauter, die mit einer leichten Zerrung zu kämpfen hatte. Mit zwei guten Blockaktionen von Sevcikova und Rauter machten die Villingerinnen nach 22 Minuten den 25. Punkt zum Satzgewinn.

So wie der erste Satz endete, so startete Villingen in den zweiten Satz. Mit druckvollem Spiel und guter Ballannahme wurde eine Fünf-Punkte-Führung herausgespielt. USC-Coach Haberstroh nahm beim 7:12-Rückstand bereits die zweite Auszeit. Diesmal aber mit Erfolg. Bei den Gästen schlichen sich Flüchtigkeitsfehler beim Aufschlag ein. Auch der Spielaufbau funktionierte nicht mehr wie gewohnt. Die Gastgeber witterten nun ihre Chance. Mit den gefürchteten Angriffen über die Netzmitte punktete Konstanz. Die sichere Gästeführung schmolz auf zwei Punkte zusammen, so dass auch Coach Senk sich für die erste Auszeit entschied. Eine wesentliche Besserung brachte die taktische Maßnahme aber nicht .Konstanz hielt dagegen und schaffte den 24:24-Ausgleich. Dank zweier Konstanzer Fehler bei der Ballannahme entschieden die Gäste nach 24 Minuten auch diesen Satz für sich.

Zu Beginn des dritten Satzes behaupteten die Gastgeber zunächst einen kleinen Vorsprung, wobei besonders die Konstanzer Linkshänderin Britta Steffens überzeugte. Erst mit dem 5:5 gelang den Schwarzwälderinnen der Ausgleich. Jetzt trumpfte Neuzugang Brynn Maurer auf. Einige überzeugende Angriffsschläge nutzte sie zu Punktgewinnen, nachdem sie zuvor von Stellerin Miriam Senk gut in Szene gesetzt wurde. Weil die USC-Spielerinnen dem druckvolleren Spiel des Tabellenführers nicht viel entgegen zu setzen hatten, lagen sie schnell wieder zurück. Obwohl sich Konstanz steigerte, reichte es nicht zum Satzgewinn. Villingen punktete weiter und mit einem Annahmefehler auf Seiten des USC wurde der entscheidende Punktgewinn zum 3:0-Satzerfolg für die Gäste nach 21 Minuten erzielt.

Obwohl der TV Villingen nicht in der Bestformation antreten konnte, vier Stammspielerinnen fehlten wegen Erkrankungen, überzeugte der Tabellenführer vor allem durch die mannschaftliche Geschlossenheit. Konstanz hatte sichtlich Probleme mit dem druckvollen Spiel der Gäste und spielte selten seine Stärke, Angriff über die Mitte, aus. Hinzu kam, dass Villingen mit der Verpflichtung von Maurer offenbar ein Glücksgriff gelang. Sie passte sich nahezu nahtlos in das Mannschaftsgefüge ein. Da Verfolger Mannheim unterlag, war das Spiel ein Meilenstein zum Titelgewinn. Siehe Artikel "Es hat Spaß gemacht."